palmen       Rückmeldungen


Manuskripte werden schneller alt, als man kucken kann. Einige nette Leute haben auf meinen Reiseführer reagiert und auch mir  Aktualisierungen gesandt. 

Obwohl der Reiseführer Stand 1995 ist und der Verleger ihn schon verramscht hat, zeigen die Rückmeldungen, dass er doch nicht sooo schnell veraltet, wie ich dachte. Manche Dinge ändern sich eben nie...


Ich habe was von der Bekämpfung von Kater wegen des Rums geschrieben: Aspirin nehmen, vor man schlafen geht. Wirkt zwar, kann aber endgültig alle Schmerzen beseitigen: Ein befreundeter Arzt hat mich drauf hingewiesen, dass die Gefahr von Magenblutungen besteht, die auch letal verlaufen können. Zwar sei das Risiko bei Sprudeltabletten nicht so groß, wie bei normalen, aber es wäre schade, wenn ich so Leser verlieren würde... - Bestes Rezept gegen Kater ist ja immer noch: Weniger Rum.

***

Am 21.12.03 schrieben Beate & Ralf Erhart :

Bon Jour Herr Zimmermann,

wie versprochen erhalten sie einige Fakten und Eindrücke unseres kleinen Antillenausfluges und wie versprochen (falls Sie durch all Ihren Stress trotzdem noch daran erinnern, dass wir im Oktober noch ein Restexemplar Ihres Reiseführers kauften).

Wichtig: die Vorwahl von Deutschland aus hat sich geändert: 00590590 plus Anschluss

Vorab ein paar schnöde Infos über Guadeloupe:

Die Taxifahrt bei Nacht kostet vom Flughafen in die Stadt zum Place de la Victiore mittlerweile 25,- € (für die 4-6 km!), einer ließ sich aber doch noch auf 18,- € runterhandeln.

S. 239: Die Fähren nach Dominika/Martinique fahren nicht mehr ab La Darse, sondern am neuen Terminal ein Paar hundert Meter nordwestlich davon in der Nähe des Bananenhafens, gegenüber des Busbahnhofes Bergevin. Einfache Fahrt von Guadeloupe nach Martinique: €55,- p.P. nur nach Dominika ebenfalls!!!!!!!

S. 256: Pointe-à-Pitre: das Hotel Normandie hat scheinbar für immer geschlossen (sah zumindest so aus und ich habe auch auf mein Anfragefax keine Antwort erhalten). Schräg gegenüber am "Kopfende" des Place de la Victiore gibt es eine "Pizzeria", dessen Besitzer libanesischer (und noch einiges mehr) Abstammung ist und im ersten Stock des Gebäudes ebenfalls Zimmer vermietet, die als Notunterkunft für eine Nacht für schlappe € 60,- inkl. Frühstück benutzbar sind.

S. 294: Der Parc Biologique et Zoologique kostet nun € 11,50, darin enthalten ist aber nun eine "Hängebrückenwanderung" in den Baumkronen bis über 20m über dem Erdboden mit guten Einblicken in die Welt der Epiphyten und auf die Pigeon-Inseln. Letztere kann man vom Morne à Louis bewuchsbedingt fast nicht mehr sehen.

S. 295: Das Maison du Bois öffnet sich noch immer nur der französisch sprechenden Weltbevölkerungsmehrheit. Die Eintrittsgebühr von € 7,- p.P., die wir auch bei vielen anderen "Sehenswürdigkeiten" (scheinbar Einheitspreis) zu entrichten hatten, hat ja nur eine leichte Steigerung von über 900% seit Ihrer Recherche betragen!

In Martinique waren wir im karibischen Süden untergebracht, eine swimmingbepoolte Holzbungalow-Hotelanlage am westlichen Strandende von Le Diamand. Daher kennen wir auch die anderen Buchten vom Anse Noire, über Anse Dufour, Grand Anse d'Arlet, Petit Anse d'Arlet. Alle bis auf den Dufourstrand haben einen aus irgend einem europäischen Infrastrukturfond Geldmittel für den Bau eines Boostsstegs erhalten und mittlerweile auch realisiert. Nach Aussagen des langjährigen deutschen Restaurant-Besitzers von "Le Bout-Dehors, Chez Hans" am Petit Anse d'Arlet, der in 0,3 Liter Spaten-Bier-Tonkrügen Corsaire-Bier ausschenkt und immer Anfang Oktober sein Oktoberfest veranstaltet, waren die Bootsstege für die Fähre nach Fort-de-France bestimmt. Aber die Macht der Taxifahrer bzw. der Taxi-Collective habe ja Sie bereits erwähnt. Nun, so verschandeln diese Bootsstege so manche vor allem kleinere Bucht (Anse Noire!!!), an denen dann die full-equipted-all-inclusive-Katamarane anlegen und die Bucht mit Halbtagesausflüglern zum überschwappen bringen können.

Ganztagsausflüge ab Marin mit dem Katamaran zur Nachbarinsel St. Lucie (Di. Do. und Sa., angeblich eher Touristennepp) wurden für € 119,- p.P. inkl. Verpflegung angeboten.

Übrigens, Grand Anse d'Arlet eignet sich zum Schnorcheln sehr gut, weil sich ein paar Felsblöcke in der Buchtmitte befinden, deren kleine Welt problemlos von Anfängern begutachtet werden kann. Die Fahrtroute über die D37 (Küstenstraße) zwischen Le Diamand und Grand Anse d'Arlet erfordert Mut und fahrerisches Können, in den schwach motorisierten A-Kategorie-Mietwagen ist der 1. Gang unabdingbar!!

Die IGN-Karte für Martinique wird nicht benötigt, zumindest beim (preisgünstigen) Autovermieter Budget ist im Mietpreis eine (Werbe-) Karte mit IGN-Bezug inbegriffen; deren Übersichtlichkeit und Genauigkeit ist mit der 10,20 € teuren IGN-Karte ebenbürtig.

Seite 175: Der Grande Anse des Salines ist einer der wenigen Strände, der einem wirklich das Gefühl gibt, sich in der Karibik zu befinden. Wir waren allerdings wochentags dort und damit war's recht ruhig.

Seite 197: Der Jardin de Balata ist wirklich ein muß (Eintrittspreise unter www.jardindebalata.com aktuell einsehbar), denn trotz Aufenthalt in den Tropen sind die Zierpflanzen dort am besten zu sehen, denn 99% der Hausgärten existieren gar nicht und sonst ist im öffentlichen Grün kaum was von der Artenvielfalt zu sehen.

 Wertung:

Vorab muss ich sagen, dass wir ja noch in der Vorsaison (08.11. bis 27.11.03) unterwegs waren und dieses Jahr scheinbar auch dort ein heißes Jahr war. Dies wiederum hatte die Auswirkung , dass nach Angaben eines einheimischen Bungalowvermieters (gut unterrichtete kreolische Kreise?) die Wassertemperatur noch 2°C über dem langjährigen Mittel lag und er somit die 19 Regentage von 20 Urlaubstagen begründet sah; wobei so mancher Regentag bei uns mehr als nur mit nur einem kurzen, ergiebigen Schauer abgetan war. Am Urlaubsanfang hätten wir auch noch beinahe die Chance gehabt, ein sich aus dem ausgiebigen Regentief entwickelnden Zyklon zu erleben. Damit waren unsere Wander-, Schnorchel- und Sonnenbademöglichkeiten mehr als stark beschränkt, ließ uns aber mehr Zeit für die "degustation de rhum-le". Vorsaisonbedingt waren auch viele Kneipen noch geschlossen, viele Häuserwände noch nicht gestrichen und viele Strände noch nicht aufgeräumt (Le Diamant, Martinique!!). Dafür waren die Touristenservices (Mietwagen/Unterkünfte) noch knapp bezahlbar, wobei wir insgesamt das Gefühl hatten, dass Touristen - außer mancherorten als Melkkühe - als wichtige handelsbilanzverbessernde Gruppe kaum wahrgenommen werden. Hat aber auch den Vorteil, dass man nicht in jedes Restaurant, in jede Boutique etc. gebeten wird; anders herum war es mit den Marktweibern vor der Kirche in Pointe-à-Pitre, vielleicht hätte ich ja was gekauft, aber die mit ihrem ewigen "Chérie, regard!" ließen einem ja keine Ruhe.

Nun, wir haben gemerkt, dass sich die beiden Inseln für Individualtouristen wie wir (die zwar so gut französisch sprechen, dass die Alltagsprobleme gut gemeistert werden können) weniger eignen. Dort ist man halt auf die "Pauschies" gepolt, für die alles arrangiert wird. Aber wehe, du kommst als Individualer z. B. nach Le Francois/Martinique und willst ein Boot mieten für die Fonds Blancs: Kein Büro, kein Boot, kein Fischer, nichts; Pauschies tauchen kurz auf, werden abgeholt und Tschüß und weg. Stille kehrt ein. Die Einheimischen scheinen sich ihr Geld leichter verdienen zu können als mit abwarten, ob doch noch jemand außer der Reihe eine Leistung in Anspruch nehmen möchte.

Unterkunftssuche vor Ort, weil ich nicht "pauschal" neben der Hauptstrasse oder ohne Aussicht von der Terrasse aufwachen möchte? Eine Qual, wenn man das erste mal dort ist! Oft wohnen die Eigentümer nicht in der Nähe oder vor Ort; mit etwas Glück entdeckt man eine Telefonnummer. Zumal man diverse Hinweisschilder oft vergebens sucht und wenn dann doch mal eins steht, zeigt es auch die richtige Richtung an? Hat man mal eine Unterkunft gefunden, so muss man erst einmal selber die Toilette reparieren, weil das Wasser immer läuft (obwohl ich die Sanitärausstattung nicht kenne, hab' ich den "Schaden" in 2 Minuten behoben). Im Kühlschrank fehlt die Klappe für's Eisfach; daher befinden sich dort scheinbar die Reste eines Eisberges, der auch fast alle eingestellten Lebensmittel erstarren lässt. An der zur Verfügung gestellten Kichenette-Ausstattung (immerhin 3 Löffel für 3 Personen und ebenso viele Gläser, etc.) haben sich schon Heerscharen an Touristen vergiftet, wenn ich mir die "Teflon"-Pfanne so ansehe. Insgesamt hatte ich das Gefühl, dass das Instandhaltungsvermögen und auch der Wille dazu recht wenig ausgeprägt ist. Wenn, dann wird halt irgend etwas hingepfuschelt, damit es nicht auseinander-, hinunter-, oder sonst wohin fällt!

Bei wegdenken der relativ neuen Wagenkolonne kamen wir uns des Öfteren wie in Indien vor, was den Standard anbelangte, aber für einen astronomischen Preis! Wir dachten, 20 – 50 % teurer als andere Urlaubsregionen müssen wir halt verkraften, dass dafür aber Service und Standard auch noch unterhalb des europäischen Niveaus liegen war ein sehr bitterer Beigeschmack und erreichte auch bei uns Nichtverwöhnten und Belastbaren die Zumutbarkeitsgrenze. Oft fragten wir uns, wie man so manche Sachen seinen Gästen nur zumuten kann!

Unsere (vorbelastete) Vorstellung von karibischen (Baccardi-) Stränden fanden wir nur an wenigen Stellen wieder: auf Guadeloupe beim Plage de Bois Jolan (berühmter Plage des Raisins Clairs: Urteil buoör!) und auf Martinique am Grand Anse des Salines, wobei wir natürlich nicht alle Strände auf beiden Inseln gesehen haben; aber wir hätten sie uns zahlreicher vorgestellt. Außerdem vermissten wir an so gut wie allen Stränden Stroh- bzw. Palmwedelhütten, aus den Zouk-Musik "rhumdröhnt". Dafür standen oft genug zu mobilen Küchen umgebaute Transporter mit vorgelagerten, billigen Plastikpartyzelten in unmittelbarster Wassernähe, um freieoberkörperstrotzenden Feinschmeckern die Langusten-mit-gut-gekühltem-Cotes–du-Rhone-Mittagspause zu versüßen. Kurz und knapp: Romantik – Mangelware.

Störend an den Stränden (von Martinique) waren für uns nicht-Vierbeinerfreunde die vielen herrenlosen Hunde, die sich aber auch in den Strandsnaks und sonst überall auf den Strassen und Autobahnen rumtrieben und uns den rotweinbeschwerten Strandabend vermiesten.  Seltener auch eine Snakbar oder Restaurant ohne Katzen und obligatorisch dröhnendem Fernseher. Die "Haute Cuisine" eröffnet sich ohnehin erst fernab der € 25,- Marke!

Uns hat Guadeloupe trotz deutlich mehr Regens besser gefallen und wir waren verwundert, dass sich die beiden Inseln doch so sehr in ihrer Stimmung/Atmosphäre  unterscheiden. Irgendwie fanden wir Guadeloupe lebhafter, ursprünglicher und die Leute strahlten mehr Freundlichkeit und Zufriedenheit aus. Es präsentierte sich auch von der Bevölkerung her viel bunter; auf Martinique, mit seinen vielen Metros, kamen wir uns teilweise schon fast wie im steifen Festlandseuropa vor.

Wir werden die Inseln als "gesehen" abhaken, uns persönlich steht dem Aufwand (Flugdauer, "toll" organisiertem Flughafenwechsel in Paris) und den Kosten nicht das entsprechende gegenüber; die Trockenzeit ist sicherlich die bessere Reisezeit, dafür sind die Preise aber nochmal deutlich höher.

Wir hoffen, Ihre Erinnerungen durch UNSERE Meinung  nicht allzu sehr geschwärzt zu haben, aber wir investierten unseren Jahresurlaub und hatten nur knapp drei Wochen Zeit; dazu gesellte sich möglicherweise auch noch ein bisschen Pech.

***

Andreas Lindolt aus Hannover hat mir am 6.12.2000 geschrieben:

Neben Textkosmetik hat er sehr detaillierte Updates mitgeteilt:
S. 165: "Am großen grünen Tank neben der D7...", dieser Tank hat frische Farbe bekommen und ist jetzt beige/alt rosa.

S. 177: Den Strand Petit Anse Macabou mochte er gar nicht: Kein Restaurant, keine Einheimischen, sehr schlechter Anfahrweg, sehr dreckiger Strand. Er findet, dass das überhaupt nicht lohnt.

S. 191: Die Gorges de la Falaise sind nur noch mit Führer begehbar. Kostet 45 FF und der Preis enthält alles, was man so braucht, incl. wasserdichter Wertsachensafe und Parkgebühr.

S. 203: Das mietbare U-Boot in St. Pierre scheint es nicht mehr zu geben.

S. 215: Das Haus in Schiffform heißt "Torgileo" in Bellfontaine. Es ist ein Restaurant, das er wärmstens empfiehlt.

Der Eintritt der Habitation Clement ist auf 40 FF gestiegen, das Chateau Dubuc nimmt jetzt 15 FF und die Habitation Ceron hat auf 38 FF erhöht und andere Öffnungszeiten. 9:30 bis 17:30 Uhr.

Er merkt an, was mich sehr freut: "Prinzipiell muss ich sagen, dass mir Ihr Reiseführer wesentlich besser gefallen hat, als der Du Mont. (Anm. pz: Der allerdings wesentlich schöner und aufwändiger produziert ist.)  In erster Linie ist der inselspezifische Teil Ihres Buches wesentlich ausführlicher und besser beschrieben. Auch der allgemeine Teil hat mir besser gefallen. Nur die Fotos im DuMont fand ich besser." Was die Fotos angeht, kann man nur sagen: Da hat er recht. Den Drucker hätte ich am liebsten gerupft.

***

Am 25.5.2000 schrieben Mario Bösen und Hermann Kirch:

Das Porto ist um 10 Centimes gestiegen. Sie finden meinen Reiseführer "herrlich" - Danke! Die beiden haben in Martinique ein Haus gebaut und haben in der "üblichen karibischen Lethargie" mal in dem Buch geblättert. Und so "entdeckten wir die Ironie des Wortes und haben das Buch in einem Rutsch durchgelesen." Ihr Fazit: "gelungen, den Inhalt kann ich in jeder Hinsicht bestätigen."

Sie schreiben weiter, dass bei Rivière Salée eine gigantische Ferienanlage aus dem Boden gestampft worden ist. "Pierre et Vacances". Nach St. Luce habe nunmehr auch Crack und Kokain Einzug gehalten. Nun Inselleben ist leider ungesund.

***

Am 27.10.1999 schrieben Rossana Rizzà und Jan Schwarzbauer:

"Zuerst einmal möchten wir ein dickes Lob loswerden. Ihr Reisehandbuch ist mit Sicherheit das Beste, das wir je gelesen haben. Und das nicht nur wegen der wirklich vielen guten und vor allem präzisen Tipps, sondern besonders wehen der witzigen Art, in der es geschrieben ist. Selten hatten wir so viel Spaß beim Lesen." - Solche Rückmeldungen entschädigen den Schreiber doch für alle Mühen!

Sie bringen auch ein paar Korrekturen:

S. 151 Der Burgerking in Fort-De-France ist weg.

S. 194: Die wunderbare Baumfarnroute ist mittlerweile für den öffentlichen Verkehr gesperrt. - Sie haben sie trotzdem benutzt und sind prompt dem Förster in die Arme gelaufen. Der Gute war aber offenbar nett.

S. 263 In Guadeloupe im Dorf Le Gosier haben sie einen ganz tollen Hamburgerstand entdeckt. Er liegt zwischen Park und Post und dort gibt es ab 13 FF leckere Hamburger, auch vegetarisch. Am Park sind abends noch andere mobile Imbissbuden offen.

S. 265: In Guadeloupe, St. Anne fanden sie die "Boutique delices tropicales" maßlos überteuert und raten zum Besuch des Hypermarché Cora an der Ausfahrt Bas du Fort. Dort sei die Auswahl ebenfalls reichlich, aber reichlich billiger: 30-50% 

***

Das Reisebüro Madinina Reisen, Margarete Le Guillarme, Waldstr. 8, 63755 Alzenau 06023/31807 fax 06023/32272, Spezialanbieter für Martinique, dessen Werbung auch im Reiseführer steht, gibt es leider nicht mehr. Schade.
***

Im Juli '98 rief mein Ex-Tauchlehrer an
Ja, toll sag' ich! Er habe mein Buch als "Referenz für Martinique" in die Hand gedrückt bekommen. [Stimmt nicht, ich schreibe nur netter: bestes Buch ist nach wie vor das beschriebene "Madras".] Die Tauchschule in St. Pierre habe ein neues, komfortableres Boot (ich fand das alte prima); der aufmerksame Tauchlehrer mit dem Hang zu Geschwindigkeitsrowdytum ist nicht mehr da.
Überhaupt habe sich wahnsinnig viel getan, der halbe Reiseführer müsse neu geschrieben werden, obwohl er immer noch der Beste sei. [Ist ein Zitat!]

***

Myriam Bouchon schrieb im März 98:
( der Brief hat mich sehr gefreut...)

[Ihr Vater ist Offizier, sie war lang auf Martinique und ist jetzt wieder mal da.] ...Ihr Reiseführer hat mich wirklich überrascht, besonders Ihr lebhafter Stil und Ihre bissige Ironie haben mich sehr zum Lachen gebracht. Ich muss gestehen, dass Ihre spritzigen Bemerkungen die etwas irritierenden Mentalität der Kreolen hervorragend wiederspiegelt! [Das ist ja hoffentlich nicht so gemeint, dass ich ein verkappter Rassist bin - bin ich?] So ein gut recherchiertes und informationsreiches Buch habe ich noch nie gelesen.
... habe ich wirklich viel von Ihrem Reiseführer profitiert und habe eigentlich mehr Exkursisionen unternommen, als geplant....

[Jetzt die Aktualisierungen:] Die erwähnte AIDS-Werbung (gegen!) lautet kreolisch "Chapo pa mi bobo" - ich hab' das offenbar falsch übersetzt, es heißt (nur): "Setze ich mein Hütchen auf, werde ich keine Wehwehchen haben."
Dann, das ist spannend, habe ich im Buch gefragt, warum alle den Rum warm trinken, obwohl Kühlschränke überall vor sich hinsurren. M. Franck Luc-Cayol aus St. Joseph meint, dass die Leute zu stolz dazu seien. Kühlschränke sind an sich zwar ziemlich praktisch, aber beim Spaß hört das Vergnügen auf: Nur "schlaffe Weiße" brauchen Eis. Ein richtiger Martiniquaise trinkt pur. (Auch ein falscher Europäer nach einer Weile; wer will schon immer warten, bis die Flasche von +30 auf -10 °C runter ist?) Sie meint, die Erklärung sei ziemlich plausibel; ich stimme zu. Praktisch ist es obendrein. Und was ist schöner, als Stolz mit Lebensnähe zu verbinden?
Mit ihrer kleinen Klamm spinnen die Martiniquaise offenbar vollkommen, mittlerweile kostet der Eintritt 45 FF (mit unnötigem Führer), 35 FF ohne. Neu ist aber, dass Frau Bouchon meint, dass sie die Miete des Führers keineswegs bereut habe. 
Als Tipp gibt sie "Le Planteur" (*sic*, wie sonst soll ein Restaurant heissen?) in der Rue de la Liberté in FdF. Gediegen und nicht teuer. Menü ab 120 FF. Nach dem Café kommt alter Rum gratis. Die Chefin kann ein bisserl deutsch und am Wochenende gibt es eine Sopranistin mit Piano. Die "wunderschönen kreolischen Lieder" sollen vorzüglich zum Essen schmecken.
...Hätte ich nur auch sowas gefunden; mancher Absatz wäre liebevoller ausgefallen.

***

Ach ja, irgendwann im Frühjahr '98 bekam ich einen sehr aufgebrachten Brief. Er platzte sozusagen direkt aus dem Kuvert vor Empörung. Nun ja, irgendwo ist er sicherlich ganz ordentlich abgelegt. Wo habe ich - segensreiches Gedächtnis - vergessen. Aus der Distanz kann ich referieren, was drin stand: Also der Schreiber war nicht angetan von meinem Stil. Neben diversen grammatikalischen und sprachlichen Entgleisungen fand er meinen Stil - naja, unangebracht - sarkastisch. Das formale Krönchen des Rechthabenden bekam er mit dem Hinweis, dass ich tatsächlich nicht nur über Dinge schreibe, die es nicht gibt (weil nicht sein darf), sondern auch noch genaue Anleitungen gebe, wie was nicht ist, erworben werden könne. Und wo man landet, wenn man versagt. (Wie gesagt: Keine Klimaanlage...) Es ging um das Drogenkapitel.
Nachdem ich ein wenig Kleinholz gemacht hatte - es war noch ziemlich kalt - und den politischen Aschermittwoch mal wieder life in Passau besucht hatte, ging's mir wieder besser und ich kann jetzt bei einem Bier sagen: Recht so! Es gibt wirklich Dinge, die nicht in ein tropisches Urlaubsparadies passen: Drogen, Bagger, Atomversuche und Oberlehrer. Prost! 
Passend zu diesem Erlebnis muss ich auch noch den Brief nachtragen, den ich unterschlagen habe. Mein erster Leserbrief auf mein erstes Buch. (!!Ich WAR aufgeregt.) Bitter: Die Dame war sehr nett, aber ich hätte ihr fast den Urlaub versaut. - Sie hat - wusste ich vorher auch nicht, dass es sowas gibt - den Reiseführer vorweg gelesen. Ganz. Zu Hause. Und dann verging ihr die Lust. Sie musste aber fahren und fands dann doch ganz gut, war mir aber böse. Tief ergriffen von meiner Wirkung habe ich sie angerufen. Schade, dass ich jetzt weiß, nicht zum GEO-Autor zu taugen. Gemein auch, dass die karibischen Inseln so richtig echtes Leben sind. 

Fies, wenn der weiße Postkartenstrand hinterhältige Bäumchen wachsen lässt und stacheliges Zeugs. Noch gemeiner, wenn das Klima Schimmel überall wachsen lässt, auch zwischen den Zehen. Am schlimmsten, dass es so heiß ist, dass an echte Arbeit nur zu denken ist, aber bitte nicht oft.

Also, liebe Leser. Das Buch ist echt, nicht gesponsort und nicht gekauft. Ein Versuch, besser und dauerhafter als ein City-In-Guide zu sein und lesbarer als Baedecker. (Die sind übrigens gar nicht schlecht.) Und das ist gelungen. Wer Träum-Tipps braucht, kann sich vertrauensvoll an mich wenden, mittlerweile habe ich sie gefunden.


***

Susanne und Stefan Höfele schrieben (6.1.98):
... Nicht nur die große Informationsdichte und die vielen nützlichen Details waren uns vor Ort eine große Hilfe, sondern auch Ihr Stil zu schreiben brachte uns bereits im Vorfeld viel Spaß beim Lesen.
... Auf Martinique ist das neue Flughafengebäude in Betrieb und sehr überschaubar. Am Anse Noir ... entsteht gerade ein neuer Bootssteg aus großen Betonteilen, was nicht nur Lärm bedeutet, sondern auch die wunderschöne Bucht verunstaltet.
Zum genialen Wanderweg "Trace des Jesuites" sollte man anmerken, daß sich de Einstieg links von der hinweistafel befindet, da man versucht ist, in der Mitte des Parkplatzes einen steilen Weg hinabzugehen, der sich später als kleine Müllkippe und noch süpäter als schmaler Bachlauf mit Verirrgarantie herausstellt. Außerdem gibt es die Urwaldbrücke nicht mehr.
... (Der Weg ist, grade wenn es regnet ob mangelnder Wartung, nicht unschwierig.) Für Fam. Höfele und auch für mich war dieser Weg das Higlight auf Martinique.
Die Habitation Clément nimmt z. Z. 46 FF Eintritt, was aber trotzdem lohnen soll.

Auch der neue Flughafen in Guadeloupe ist in Betrieb. Die zweite Brücke durch die Mangroven ist seit Sept. 97 in Betrieb.
"Der sehr gepflegte Parc Archeologique des Roches Gravées kostet 10 FF."
Am Cascade aux ecrevisses ist der zweite Wasserfall offenbar kein Geheimtipp mehr.
Höfeles empfehlen dringend einen Ausflug auf les Saintes, allerdings nur bei ruhiger See, da man sich "in den kleinen Ausflugsbooten ansonsten wie in der Autowaschanlage fühlt und dankbar eine der verteilten Tüten annimmt." - Sag' ich ja: Fliegen! Ist viel toller und einem wird mit Sicherheit auch schlecht.
Offenbar führt die französische Variante, politische Konflikte auszutragen, zu deutlichen Trinkwasserproblemen auf Grand Terre.

***

Familie Feyen schrieb (5.1.98):
... mit großem Interesse und noch größerem Vergnügen lesen wir gerade Ihren Robinson Reisebegleiter über Martinique und Guadeloupe. Es bleiben eigentlich keine Fragen offen im Gegensatz zu den üblichen Touristeninformationen, die wir zunächst über die verschiedenen Reiseveranstalter und das immerhin sehr ansprechende (Bild-)Material des Guadeloupe Spezialisten in Frankfurt bezogen. ... und Gefahren kann man schließlich vorbeugen durch Information und richtige Vorbereitung, und dazu zählt für uns vor allem Ihr Buch!

***

Michael Klein mailte (28.10.1997):
"Hallo Herr Zimmermann, ganz toll, dass Sie sich so intensiv mit Guadeloupe beschäftigt haben. Wir waren auch schon dort (im Januar 92). Koennen Sie mir einen heissen Tip geben, wer fuer Guadeloupe / Martinique derzeit gute Angebote macht ? Freue mich sehr auf Ihre Rueckantwort. Er hat sich nicht umsonst gefreut und ich freue mich auf seine Aktualisierung.
.

***

Claudia Prutscher aus Karlsruhe schreibt: (14.10.97)
"Das gute Teil hat mich schon mehr als einmal zum Schmunzeln gebracht, und ich finde Deine Eindrücke hier durchaus bestätigt..." Na, das freut mich.

***
Markus Zimmer aus Saarbrücken schreibt: (14.4.97)
"Lieber Herr Zimmermann, zu Ihrem Reiseführer kann ich Ihnen nur gratulieren, selten einen so praxisnahen und auch aktuellen Reisebegleiter (insbesondere für den Teil der kleinen Antillen) gesehen! Wesentlich besser, als der - inzwischen sehr veraltete - Interconnections-Führer..."

Empfehlenswert findet er das Hotel Frantour Trois Ilet in Anse á l'Ane, Hotel Marouba Club in Le Carbet, das neben guter Animation auch ein hervorragendes Essen anbieten soll.

In St. Pierre hat ein neuer Chinese aufgemacht, "Seit meiner Tour ich China selten einen so guten Chinesen gefunden..." Er ist in der Rue Victor Hugo, heißt Le Royal Bellville Tel 78.10.96 fax 78.26.63. Mittags zwischen 11.30 Uhr und 14.30 Uhr, abends 18.30 bis 22.15 Uhr, außer Mittwoch Mittag und Sonntag Abend.

Er warnt vor Mietwagenaufbrüchen. Ärgerlicherweise müssten obendrein noch 600 DM Eigenbeteiligung bezahlt werden, die keine Versicherung bezahlt.

Die Tour in die Gorges de la Falaise kostet inzwischen satte 35 FF ohne Führung. (Die Führung war eh' Unsinn, aber der Preis ist doch arg.)

Die Straße zu Anse Couleuvre ist inzwischen gut ausgebaut, eine Snackbar bietet ihre Dienste an. ("Also endgültig Ende mit der himmlischen Ruhe im Schatten der alten Brennerei.") Mein Kommentar: Macht nix, 15 min. zu Fuß weiter Richtung Norden ist noch ein schöner Strand. Und die ganze Nordseite bietet noch verlassene Strände an. Man muss halt immer ein wenig zu Fuß gehen...

Weihnachten hat er sehr genossen, "selbst als weißhäutiger Individualtourist wird man direkt in den Kreis der feiernden Insulaner aufgenommen." Das freut mich sehr und ich habe mehrfach Leute von Weihnachten auf Martinique schwärmen hören.


home zurück zur Leitseite home zurück zur Reiseleitseite


Stand: 22.10.2005  Mail: Peter Zimmermann - Impressum - © 1997-2005 http://www.PeterZimmermann.net